Tagore trifft den Ethikrat!

Quelle:
https://www.ethikrat.org/weitere-veranstaltungen/triff-den-ethikrat-unser-leben-in-der-pandemie/ 

Am 28. September 2022 diskutierte der Deutsche Ethikrat in Form einer Hybridveranstaltung unter dem Titel „Triff den Ethikrat! Unser Leben in der Pandemie“ mit Jugendlichen über ethische Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Klassen 10.1 und 10.2 unserer Schule nahmen dieses Veranstaltungsangebot an und traten mit den Expertinnen und Experten des Ethikrats über eine Videokonferenz aus dem Konferenzraum der Schule heraus in Kontakt.

Nachdem sich der Ethikrat kurz vorgestellt hatte und einen Einblick in seine einzelnen Entscheidungsbereiche gab, stellten sich die Mitglieder den vielen Fragen, welche auch von unseren Schülerinnen und Schülern fleißig sowie präzise formuliert und anschließend über ein online-Tool übermittelt wurden. Die Lernenden wollten unter anderem wissen, ob wir jemals wieder zu einer Normalität wie vor der Pandemie zurückkehren werden oder ob ein Abwägen von Menschenleben im Krankenhaus ethisch vertretbar sei. Auch die Fragen welche Entscheidungen der Ethikrat mit dem Wissen von heute anders treffen würde als zu Beginn der Pandemie und inwiefern die Expertenkommission noch zu den Aussagen von 2020 steht, waren von großem Interesse und brachten interessante Sichtweisen hervor. Für diese Phase hätten wir uns noch mehr Zeit gewünscht, da nicht alle Fragen aufgegriffen werden konnten. 

Während des Austauschs mit dem Expertengremium wurde unter anderem deutlich, dass die Belange von jungen Menschen, welche ein viel geringeres Risiko als ältere und vorerkrankte Personen haben schwer an COVID-19 zu erkranken, während sie jedoch in besonderem Maße unter den Einschränkungen (Schulschließungen, Reduktion des Soziallebens…) litten, in der Vergangenheit ungenügend berücksichtigt wurden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten einige Schülerinnen und Schüler dem Ethikrat auf kreative Weise, was aus ihrer Sicht anders hätte geregelt werden sollen, wodurch sie Kraft geschöpft haben und was sie sich für die Zukunft erhoffen. Die Präsentationen sprachen vielen Schülerinnen und Schülern aus der Seele. So wurde klar, wie ähnlich die Probleme und Folgen der Pandemie bei vielen Heranwachsenden sind, da sich ein Großteil unserer Lernenden mit den Inhalten der Beiträge identifizieren konnte.

Resümierend führte uns die Veranstaltung zum einen vor Augen, wie weitreichend und komplex ethische Entscheidungen in der praktischen Anwendung sind. Zum anderen konnten wir einen Einblick in die heterogene Zusammensetzung und die damit verbundene Perspektivität der einzelnen Mitglieder des Expertengremiums gewinnen und erahnen wie herausfordernd es ist komplexe Informationen als Grundlage für eine verlässliche Berichterstattung verständlich zu kommunizieren. 

Die Schülerinnen und Schüler erlebten die Veranstaltung als wertschätzend und erfreuten sich über das hohe Maß an Partizipation. Für die Zukunft wünschen sich die Jugendlichen noch stärker vom Ethikrat erhört zu werden und würden in diesem gern mitwirken.

Alles in allem erlebten wir einen spannenden Tag mit ausgiebigen Momenten der Identifikation und Wertschätzung sowie weitreichenden Einblicken in die komplexe Arbeitsweise des Ethikrats, wodurch uns die Herausforderungen ethischer Entscheidungsträger ein Stück weit bewusster geworden sind.