Deutschunterricht im Zirkuszelt: eine Parallelparabel verfassen
Thema im Deutschunterricht der Klasse 10.6 war die Parabel als literarische Textgattung am Beispiel von Franz Kafka. Eine Parabel von ihm trägt den Titel „Auf der Galerie“ und ist im Jahr 1919 veröffentlicht worden. Anstelle einer Geschichte bietet diese Parabel zwei lange aufzählende Satzperioden, die zwei sich kontrastierende Varianten ein und derselben Künstlerexistenz aus der Sicht eines auktorialen Beobachters beschreiben. Der erste lange Satz entwirft das irreale Bild einer kranken und bedauernswerten Kunstreiterin im Zirkus, die monatelang zu immer weiteren und endlosen Höchstleistungen getrieben wird.

Der zweite lange Satz dagegen zeigt das reale Bild einer vitalen, schönen Dame als Reiterin voller Würde, glücklich mit ihrem Beruf und von ihrem Direktor hofiert und liebevoll umsorgt. Die Schülerinnen und Schüler sollten zu dieser Parabel eine Parallelparabel verfassen. Dabei sollte neben dem Zirkus als Ort des Geschehens auch die Art und Weise, wie Kafka seine Parabel schrieb, weitgehend übernommen werden: der Aufbau in zwei Teile, die vielen Aufzählungen, die langen Sätze, das Irreale und Reale im parabolischen Kontrast.
Von daher also, liebe Leserinnen und Leser, bitte nicht wundern, wenn die Sätze gleich sehr lang werden, die Aufzählungen kein Ende finden, das soll so, das muss so, das ist Kafka-Style! Jetzt folgen die drei besten Parallelparabeln der Klasse 10.6 zu Kafkas „Auf der Galerie“.
Viel Spaß beim Lesen!



Leitung: Herr Blum